In den letzten Tagen habe ich mich nebenbei gelegentlich mit den Funktionen vertraut gemacht. Auch ist mir beim lesen von Reaktionen auf die Ankündigung von Opera dabei ein Hinweis auf das Firefox-Plugin "Plain Old Webserver" aufgefallen, das ich zuvor noch nicht kannte. - Ich habe das Firefox-Addon noch nicht ausgiebig getestet. Das Plugin ist jedoch über die wunderbare Plugin-Schnittstelle im Firefox schnell und einfach installiert. - Ein Wiki hilft einfach bei der Einrichtung. - Allerdings: es spielt für mich eher in der Liga "Geek", auch wenn es tatsächlich einfach einzurichten ist - und nicht in der Liga "familienfreundlich".
Liga "geek" - und Liga "familienfreundlich".
Warum? - Es beginnt schon mit dem ersten Eindruck. Beim Firefox-Plugin: "Ziehen sie diesen Link auf ihren Desktop" - und ein "schneller Einstieg durch lesen einer Wiki-Seite". Ja. Das ist schnell, aber bei Opera Unite entfällt dies komplett. - Ebenso die wirklich einfache Installation über die integrierte Plugin-Schnittstelle in Firefox. ... In Opera: Es ist eingebaut. Ein Klick auf "start" und ein Chat läuft. (Hinweis: auch für Chats gibt es Firefox-Plugins... - Auch diese bedürfen ein Grundwissen z.B. über IRC. - Kein Ding... Für Geeks!) Startet man "Filesharing", poppt das Fenster auf, wodurch der Ordner ausgesucht wird. - Rechts sieht man die URL. Außerdem die Option den Ordner nur mit Passwort frei zu geben. - Ein sicheres Passwort hierfür wird bereits vorgeschlagen (änderbar).
Der Proxy und die Freiheit
In den allerersten Reaktionen von Skeptikern in Hinblick auf Opera Unite, die ich auf Twitter und in Blogposts gefunden habe, war häufig die Rede davon, dass die Freiheit, die Opera verspricht, nicht ganz so groß ist, wie sie sagen. So weit ich dies verstanden habe, bezieht es sich auf die vollmundige Werbung der "Web-Revolution" durch den Browser.
Grundsätzlich denke ich, dass Home-Server genau dies tun: Konsumenten Möglichkeiten in die Hand zu geben selbst produktiv zu werden. Ob man den Mund so voll nehmen muss, durch ein einzelnes Programm eine "Revolution" zu starten, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein...
Kritisiert wurde an dem Opera-Modell jedoch der Proxyserver von Opera. - Zugriff auf die eigenen Seiten bekommt man über diesen Zwischenspeicher. ... Auch hier ist es wieder eine Frage des Vertrauens. - Opera hat bislang keinen Anlass gegeben dass man an der Reputation zweifeln sollte. - Aber der Inhalt wird in den Standardeinstellungen über Opera-Rechner im Netz verfügbar gemacht.
Das hat gründliche Vorteile: Der Proxy ermöglicht in restriktiven Umgebungen überhaupt erst den Betrieb der/des Servers. Ein weiterer Vorteil: Die einfache URL. Die URL mit der man Opera Unite erreichen kann, ist tatsächlich sofort verfügbar. - Und sie besteht nicht aus Zahlen und Portnummern, sondern aus einem frei wählbaren Rechnernamen und dem Benutzernamen @ operaunite.com.
Das ist kein Geek-Zeug... das ist, was ich mit "familienfreundlich" meine.
Die Einfachheit würde den Unterschied machen...
Bislang spricht für mich noch immer sehr viel dafür Opera Unite dem "Nicht-Geek" - dem normalen Anwender - zu empfehlen... Wenn! - Und das ist der Grund, dass ich diesen Vergleich schreibe, wenn das Problem der Erreichbarkeit gelöst wird. - In der Theorie ist alles, wie oben beschrieben, zumindest gut durchdacht organisiert. - Doch ein stören einige Punkte. Die Software befindet sich zum einen noch in seinem ersten Beta-Test "in the wild". Die Technik ist noch nicht als stabil und einsatzfähig zu bezeichnen(!).
Darüber hinaus scheint mir der Proxy gelegentlich den Rest auszubremsen. Auszubremsen? - Die Seiten sind gelegentlich/häufig gar nicht erreichbar!!! - Und damit entfällt dann auch der Vorteil des privaten Webservers im Browser... Und wenn er noch noch schick ist. In der Beta-phase lautet daher das Urteil: NICHT FAMLIENFREUNDLICH. - Und ich bin sehr gespannt darauf, ob Opera die Probleme in den Griff bekommen kann. Für eine Beta-Phase ist das Attribut "uneingeschränkt nutzbar" selbstverständlich nicht zu erwarten. Aber Opera muss erst noch beweisen, dass die Dienste auch real funktionieren werden.
P.S. Auf den Webseiten von Opera ist kurz nach Veröffentlichung auch eine Anleitung erschienen, wie man den Proxy umgehen kann, bzw. eine eigene Web-Adresse nutzen kann (z.B. via DynDNS). Schick! - Aber nicht mehr so "famlienfreundlich", sondern vergleichbar mit dem Plugin im Firefox.
P.P.S. Das Firefox-Plugin erlaubt übrigens, im Gegensatz zu Opera Unite, auch den Einsatz von Python und PHP!! - Sehr schick, wie ich finde!! - Auch hier geht das Firefox-Plugin einen guten Geek-Weg!! - Opera dagegen ist hierbei auch durch eine größere Sicherheit familienfreundlicher. Opera setzt allein auf Javascipt. Einige Funktionen, die andere Browser über Javascript global anbieten, laufen bei Opera nur serverseitig in den Plugins (Schreiben von Dateien). - Wieder vernünftig gelöst, denke ich.
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