Demnächst stehen bei mir einige Installationen / Aktualisierungen auf Kubuntu Lucid Lynx 10.04 LTS auf fremden Rechnern an. Außerdem wollte ich meinen Rettungs-USB-Stick aktualisieren. Es gibt bereits eine Reihe von Anleitungen hierfür im Netz, sodass ich hier knapp einen Überblick poste - sowie meine Anpassungen.
Es ist wirklich sehr einfach geworden mit Hilfe von Grub2, da Grub2 von heruntergeladenen ISO-Images starten kann - und auf dem allseits kompatiblen und auf USB-Sticks bevorzugt eingesetzten Dateisystem Fat32 / vfat eingesetzt werden kann. Die hier von mir genutzte Methode gefällt mir noch besser als „Startup“, den „USB-Disk Creator“ zu nutzen! - Und zwar weil man sehr einfach verschiedene ISOs nebeneinander nutzen kann - und diese auch einfach aktualisierbar sind. Wer weiter gucken möchte: In diesem Blogeintrag vom Dezember 2009 von PMT ist eine schöne Anleitung beschrieben. - Ich habe sie genutzt (vielen Dank!) - und poste hier eine Aktualisierung für das derzeit aktuelle Kubuntu. Die Vorgehensweise:
- 1. Voraussetzung: Ein bereits formatierter USB-Stick
- 2. Grub2 auf dem Stick installieren. Mit:
grub-install --no-floppy --root-directory=/media/$USB_LABEL ${DEVICE}
(genauer im Blogeintrag)
- 3. iso-image auf den Stick kopieren - und die Datei grub.cfg anpassen.
Das war es. - Der Vorteil: Man kann eine ganze Reihe von ISO-Images nebeneinander nutzen, ohne den USB-Stick als Datenträger zu behindern. - Rettungs-CD, Installations-CDs, Mini-Linuxe, Medien-Player - oder schnell mal eine alternative Distribution oder Entwicklungsversion, die man testen möchte… - Besonders schön ist auch, dass bei dieser Methode alle ISO-Images und Konfigurationsdateien in einem einzigen Unterordner /boot verschwinden können. - „Startup“ hingegen hinterlässt so unschöne Dateien wie „wubi.exe“ auf oberster Ebene des USB-Sticks - und behindert damit die Übersichtlichkeit bei der Nutzung.
Ich habe darüber hinaus 4. noch ein Paketarchiv zur Offline-Installation nach dieser Anleitung auf den Stick gepackt: Eigene Paketquelle anlegen - dies eignet sich auch für die Offline-Installation/-Aktualisierung/-Upgrade.
Es macht Sinn nach der Anleitung von PMT im oben genannten Blog-Eintrag vorzugehen. - Hier ist meine Anpassung für das aktuelle Kubuntu. - Neben dem geänderten Dateinamen, musste ich auch die Bootparameter ändern, damit es funktioniert hat.
menuentry "Kubuntu Desktop 10.04 LTS Lucid Lynx 32bit" {
loopback loop /boot/iso/kubuntu-10.04-desktop-i386.iso
linux (loop)/casper/vmlinuz boot=casper iso-scan/filename=/boot/iso/kubuntu-10.04-desktop-i386.iso quiet splash noeject noprompt --
initrd (loop)/casper/initrd.lz
}
Minimal nutze ich derzeit hier: Kubuntu Lucid Lynx Desktop-CD für 32bit (direkter Download) , TinyCore-Linux - ein nur 10MB großes, funktionales und erweiterbares Mini-Linux für Rettungsfälle etc. Sowie Netboot.me - ein 300 KB kleines Image (download), dass es erlaubt z.B. Ubuntu und weitere Distributionen aus dem Internet zu booten. Bei Grub2 muss das Auge übrigens nicht leiden: Grub2 skaliert von selbst Hintergrundbilddateien - sogar im JPG-Format!Die ISO-Abbilder sind im großen und ganzen austauschbar und erweiterbar! Auf der oben erwähnten Seite findet man weitere Möglichkeiten und Angaben die man einfach übernehmen kann für Debian, Sidux, Slax, Partition Magic u.a.
Ich habe darüber hinaus auch die Kubuntu Alternate-CD auf dem Stick. - Sie wird nicht auf die gleiche Weise eingebunden wie die Desktop-CD, sondern wie folgt, da sie nicht das „Casper“-Live-CD-System nutzt:
menuentry "Kubuntu Alternate 10.04 LTS Lucid Lynx 32bit" {
loopback loop /boot/iso/kubuntu-10.04-alternate-i386.iso
linux (loop)/install/vmlinuz boot=install iso-scan/filename=/boot/iso/kubuntu-10.04-alternate-i386.iso quiet splash noeject noprompt --
initrd (loop)/install/initrd.gz
}
Allerdings nützt das mit dem derzeitigen Image nichts: Die Alternate-CD funktioniert aktuell nur, wenn sie von einem CD/DVD-Laufwerk gestartet wird - nicht von einem USB-Stick! - Wer, wie ich, die Alternate-CD evtl. benötigt, kann das Image auf dem USB-Stick mitnehmen - und immer noch im Notfall mit Hilfe der Desktop-CD aus auf einen Rohling brennen. - Eigentlich ein Fehler, den ich bislang noch nicht auf Launchpad gemeldet habe…
Ebenso habe ich es bislang noch nicht geschafft Damn Small Linux einzubetten. - DSL wäre ein Favorit bei mir gewesen, da es APT nutzt, auf Debian basiert - und somit einfach und nahezu beliebig erweiterbar ist. Ebenso nicht funktioniert hat bei mir die aktuelle Alpha-Version von Geexbox - der Bootprozess blieb mit Kernelfehlermeldungen stecken. Eine ältere Version habe ich noch nicht getestet.
Abschließend ein Fazit:
Wer bereits Grub2 (standardmäßig installiert ab Ubuntu/Kubuntu 9.04) nutzt, dem sei diese Methode für ein Rettungs- oder Live-System empfohlen. - Es ist dann einfach und viel funktionaler als den „USB-Disk-Creator“ zu nutzen! - Wer noch Grub1 („legacy“) nutzt, sollte sich jedoch zumindest gut überlegen, ob Grub2 auch den alten Bootsektor ersetzen soll: Nette neue Funktionen in Grub2 stehen ein paar Bugs und Unsicherheiten gegenüber. - An einer Stelle wo man Zuverlässigkeit benötigt.
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